Interviews mit Wohnmobilherstellern Zeitungsinterview

Armin Mäder, Tabbert

70 Jahre Tradition, Innovation und Prestige

Der Traditionshersteller Tabbert feiert sein 70-jähriges Jubiläum und stellt sich mit einem attraktiven Caravan-Portfolio vom Familien- und Reisewohnwagen bis hin zur exklusiven Luxusklasse zeitgemäß neu auf. Camper Professional hat mit Armin Mäder, dem Produktmanager von Tabbert und T@b über Tradition, Entwicklungen und die zukünftige Positionierung der traditionsreichen Marke gesprochen.

Text: Claus-Detlev Bues und Antonio Mazzucchelli, Fotos: Enrico Bona

Armin Mäder ist 53 Jahre alt, seit 30 Jahren glücklich verheiratet und ein Urgestein bei Tabbert in Mottgers. Die Hobbies des gebürtigen Hessens sind Karneval oder hier besser Fasching, Spaziergänge und Wanderungen mit seinem Hund sowie Familienurlaub mit dem Wohnwagen in ganz Europa. Angefangen hat Mäder vor 37 Jahren als Lehrling in der Schreinerei bei Tabbert. Er hat seinen Meister als Schreiner gemacht und sich über die Abteilungen Entwicklung und Konstruktion hochgearbeitet. Seit sieben Jahren ist er als Produktmanager für Tabbert und seit zwei Jahren für die Marke T@b in der Knaus Tabbert AG verantwortlich.

Camper Professional − Tabbert feiert sein 70-jähriges Jubiläum. Was ist das Erbe der Vergangenheit und welches sind die Hauptpläne für die Zukunft? Wie wird die in diesen Jahrzehnten angesammelte Erfahrung Innovation, Nachhaltigkeit und die Wachstumsstrategie des Unternehmens in den kommenden Jahren beeinflussen?

Armin Mäder − Tabbert zelebrierte bereits 2023 sein 70-jähriges Jubiläum. Das bedeutet natürlich viel Geschichte, viel Tradition und reichlich Emotionen. Wir haben das Jubiläum allerdings nur verhalten gefeiert. Unsere Kunden und die gesamte Branche wissen, welche Tradition und Erfahrung wir haben. Unser Fokus liegt seit Jahr und Tag durchweg auf der Zufriedenheit der anspruchsvollen Kunden und der sprichwörtlichen Langlebigkeit der Fahrzeuge. Und, was Tabbert ebenfalls stets auszeichnete: Traditionell sind wir sehr stark im so genannten Profibereich unterwegs. Diese Kunden leben das ganze Jahr mit im Schnitt vier Personen im Fahrzeug und bevorzugen die größeren Modelle – also die Tandem-Achser. Dabei ist uns als Hersteller natürlich klar: Es ist ein erheblicher Unterschied, ob ein Fahrzeug für 5 oder 52 Wochen im Jahr genutzt wird. Zur Wachstumsstrategie: Wir wollen weiter organisch unserer Marktanteile ausbauen, und uns besonders künftig mehr auch dem touristischen Markt widmen. Bestes Beispiel dafür: Wir haben mit dem neuen Senara gerade ein ganz neues Einsteigermodell für unter 23.000 Euro herausgebracht, das ist ein echtes Angebot für den Einstieg in die Premiumwelt von Tabbert.

Camper Professional − Tabbert war jahrzehntelang geradezu berüchtigt durch ein “barockes” Image mit cremefarbenen Bestsellern wie den Modellen Comtesse, Senator oder Diadem und einem starken Schausteller-Kundenkreis. Gibt es das Klientel noch?

Armin Mäder − Die von Ihnen angesprochen Fahrzeuge waren zu Ihrer Zeit die Speerspitze im Caravanmarkt und State of the Art. Doch Tabbert hat sich ja längst massiv verändert. Barock finden Sie bei uns ja schon sehr lange nicht mehr. Vielmehr frische, moderne Behaglichkeit auf höchstem Niveau. Nehmen Sie den Pantiga: Ein kluger wie praktischer Wohnwagen mit reichlich viel modernem Charme. Aber zurück zur Frage: Ja, wir schätzen unsere Profikundschaft sehr, sie macht bei uns rund 50% aller verkauften Tabbert-Fahrzeuge aus. Das ist also ein großer wie wichtiger Bereich, der für uns auch deshalb so interessant ist, weil fast 90 Prozent dieser Kunden ein Tandemachser-Modell wählen. Unser stärkster Markt ist Frankreich, dann folgt gleich Deutschland, wir verkaufen aber auch erfolgreich Fahrzeuge nach Großbritannien.

Camper Professional − Wie setzt sich das aktuelle Angebot von Tabbert zusammen? Was sind die Hauptmerkmale der verschiedenen Baureihen und was sind die Zielgruppen in der Kundschaft?

Armin Mäder − Unsere Modelle sind im Markt sauber positioniert. Wie gerade erwähnt, wir haben dieses Jahr (Modelljahr 2024) als neues Einsteigermodell den Senara auf den Markt gebracht. Hier beginnt die Welt bei Tabbert in Deutschland. In der anspruchsvollen Klasse fährt der modern-gestaltete DaVinci, wer das Besondere wünscht, wird bei den Modellen Pantiga, Puccini glücklich. Ganz oben bei Tabbert thront der Cellini – in der Spitze sogar mit elektrischem Slide-Out. Und alle Tabbert eint: Sie werden in höchster Qualität in unserer Manufaktur in Mottgers mit Liebe zum Detail gebaut. Hier spielt zudem das Thema Customizing, mit Sonderoptionen, eine sehr große Rolle. Dafür gibt es eine eigene Abteilung, die diese Klientel bedient. Damit ist Produktfamilie sauber aufgestellt: Es gibt was für Einsteiger, für die Mittelklasse, die gehobene Mittelklasse und letztendlich auch in der Luxusklasse bis zum ultimativen Premium, dem Cellini-Slide-Out. Es gibt ja keinen anderen Hersteller in Deutschland, der sowas kann. Nur Tabbert hat seit zehn Jahren einen derart hochwertigen Slide-Out-Caravan im Programm.

Camper Professional − Wie definiert Tabbert Luxus im Caravaning, und wie spiegelt sich dies im Design und in den Merkmalen seiner neuesten Modelle wider?

Armin Mäder − Luxus definiert sich hier eher diskret und unaufdringlich, also nicht vordergründig Opulent. In diesem Marktsegment entscheidet neben dem Image eine wertige Haptik bei den Materialien und natürlich das gesamtheitlich-stimmige Ambiente. Weiterhin legen wir starken Wert auf eine massiv-solide Bauweise. Deshalb sind Tabbert-Fahrzeuge auch immer etwas schwerer als andere Fahrzeuge. Wir haben einen dickeren Fußboden, wir haben ein dickeres Dach. Wir haben zweidimensional-gebogene Heck- und Bugwände. Das trägt alles zur höheren Stabilität unserer Wohnwagen bei. Dazu kommt: Wir arbeiten mit doppelten und somit dickeren Stellwänden im Fahrzeug. Ein Tabbert ist also immer auch für eine kleine Ewigkeit gebaut.

Camper Professional − Wie hat Tabbert auf Veränderungen im Caravan-Markt in den letzten Jahrzehnten in Bezug auf Design, Technologie und Marketingstrategien reagiert?

Armin Mäder − Sie haben es schon angesprochen, symptomatisch war früher vielleicht die traditionelle Eierschalenfarbe außen. Aber das ist längst Geschichte, das haben wir seit über zwanzig Jahren hinter uns gelassen. Wir sind viel moderner geworden. In 2013 haben wir dann mit der “Next Generation” radikale Veränderungen vorgenommen. Eine meiner ersten Aufgaben 2016 als Produktmanager war Dann, die Marke Tabbert moderner, zeitgemäßer und jünger aufzustellen, natürlich ohne aber die bekannten Werte aufzugeben. Den Anfang damals machten wir dann mit dem für Tabbert ausgesprochen mutig gestaltete Vivaldi, der von Beginn an hervorragend im Markt überzeugte. Und erst im vergangenen Modelljahr sind wir mit dem kühn-gedachten Pantiga, einen weiteren großen Schritt in Richtung Verjüngung der Marke Tabbert gegangen. Und die Mission ist längst noch nicht beendet: Mit dem brandneuen Senara konnten wir kürzlich nochmal einen oben draufsetzen.

Camper Professional − Aber ohne so bestimmte, Tabbert-typischen Details wie das hinterlüftete Dach?

Armin Mäder − Richtig, es ist gut, dass Sie das ansprechen. Es stimmt – wir haben das Tabbert-Dach massiv verändert und gleichzeitig entscheidend verbessert. Das Dach ist insgesamt leichter geworden, wartet jedoch mit den gleichen Eigenschaften in Sachen Schall- und Wärme-Isolierung, wie vorher auf. Dazu kommt: Es ist jetzt begehbar, also deutlich stabiler. Das war vorher nicht möglich. Auch Bei diesem Beispiel zeigt sich ganz deutlich, bei Tabbert geht‘s nicht um die Anbetung der Asche, sondern immer um die Weitergabe der Flamme. Dafür brennen wir in Mottgers – jeden Tag.

Camper Professional − Tabbert scheint innerhalb der Knaus-Tabbert-Gruppe eine Marke zu sein, die viel Autonomie genießt. Was sind die gemeinsamen Synergien mit anderen Marken der Gruppe und was zeichnet sie aus?

Armin Mäder − Synergien sind wichtig, verbessern sie doch die Wettbewerbsfähigkeit: Wir bekommen beispielsweise die Seitenwände nach unseren erhöhten Vorgaben und Ansprüchen aus dem Stammwerk in Jandelsbrunn. Und selbstverständlich greifen wir auch auf dieselbe Mannschaft in Konzept, Forschung und Entwicklung innerhalb des Unternehmens zu. Aber: Die Marke Tabbert hat im Verbund der Knaus Tabbert AG sicherlich höhere Freiheitsgrade und konnte sich eine gewisse exklusive Eigenständigkeit bewahren. Wir können den anspruchsvolleren Kunden auch andere Angebote im Bereich Customizing oder Individualisierung machen, die in einer Massenproduktion so gar nicht möglich sind. Bedeutet in Summe: Tabbert ist im Unternehmen ein einzigartiges Juwel, das kontinuierlich gepflegt wird, deshalb sind wir auch bestens für die Zukunft gewappnet. Denn die Welt bleibt nicht stehen, wir alle müssen uns flexibel anpassen. Nehmen sie die E-Mobilität beim Caravaning. Hier fehlt es an Infrastruktur – besonders die Campingplätze müssen da noch Hausaufgaben machen. Aber die komplette Elektrifizierung der Branche ist ein langer Weg, den wir kontinuierlich gehen wollen. Doch bei aller Euphorie: Am Ende muss der Wurm dem Fisch schmecken – nicht dem Angler. Bedeutet also die Kunden müssen diesen Weg auch mitgehen.

Camper Professional − Übrigens habt ihr euch mal die Entwicklung des Caravan-Marktes in der Türkei angesehen? Das ist ein großartiger Markt, der sehr schnell wächst. Viele neue Caravan-Marken sind dort aktiv und streben nach Europa?

Armin Mäder − Ja, das konnte man bereits auf dem Caravan Salon in Düsseldorf sehen, dass die Türkei aktiv in den Markt strebt. Das Land ist für die Branche sicher interessant. Wir schauen uns kontinuierlich die Märkte an. Ein Beispiel: Knaus Tabbert ist bei Wohnwagen Marktführer in Südkorea. Zwar noch auf überschaubarem Niveau, aber immerhin. Wenn man die Zulassungszahlen in Europa sieht, hat die Branche in den vergangenen zwei Jahren 60.000 Einheiten verloren. Der gesamte europäische Markt ist von 260.000 auf 200.000 Stück geschrumpft. Wir sprechen hier nicht nur über Caravans, sondern über den gesamten Markt an Freizeitfahrzeugen. Aber wenn man die Neuzulassungen unserer Fahrzeuge sieht, sind wir in Deutschland die Nummer Eins. Wir haben weltweit über 500 Partnerbetriebe und Handelspunkte. Das sind Knaus-Tabbert-Exklusivhändler, das sind Händler, die eine oder mehrere unserer Marken führen, das sind Händler, die auch andere Marken haben.

Camper Professional − Wie erfolgreich ist das Modell Tabbert Cellini 750 HTD 2.5 Slide-Out auf dem aktuellen Markt? Entspricht es den Erwartungen in Bezug auf Verkäufe und öffentliche Akzeptanz? Wer ist der Kunde für diesen Caravan?

Armin Mäder − Den Slide-Out – wie wir ihn intern kurz nennen – gibt es jetzt seit zehn Jahren und er ist einzigartig im Markt der Luxus-Wohnwagen. Er erfüllt voll unsere Erwartungen, aber auch die unserer Kunden – die es nicht gewohnt sind, irgendwelche Abstriche machen zu müssen. Die Kundengrupppe ist individuell. Manche kommen vom Reisemobil, weil sie nicht mehr mit einem so motorisierten Fahrzeug fahren wollen. Aber auch Profis, wie Schausteller oder Reisende. Also das Klientel des Cellini Slide-Out ist so vielseitig wie seine Ausstattungsvielfalt.

Camper Professional − Und in Mottgers werden nur Tabbert-Fahrzeuge produziert? Wo und wie werden Tabbert-Caravans produziert? Und was sind Ihre Referenzmärkte?

Armin Mäder − Alle Tabbert Fahrzeuge werden exklusiv in Mottgers produziert und unsere Hauptmärkte sind Deutschland sowie Frankreich. Zukünftig wollen wir uns aber auch europaweit stärker engagieren. In Holland sind wir stark unterwegs, in Skandinavien sind wir auch präsent. Wir bauen unsere Marktanteile in auch neuen Märkten kontinuierlich aus und werden die natürlich weiterhin kräftig bearbeiten und bedienen. Wir produzieren übrigens auch Knaus Wohnwagen mit ausgewählten Grundrissen in Mottgers. Das machen wir aus Kapazitätsgründen, weil wir hier am Standort noch Möglichkeiten haben. Dies spricht für den flexiblen Produktionsort Mottgers.

Camper Professional − Wie viele Mitarbeiter arbeiten mittlerweile am Standort Mottgers?

Armin Mäder − Wir bewegen uns im Bereich 450 – 500. Aktuell sind es eher fast 500 und die leisten schon seit Jahren dauernd Überstunden. Bei uns werden keine 35-Stunden, sondern zwischen 40 und 44 Wochenstunden gearbeitet. Wir haben also eine gute Auslastung.

Camper Professional − Im Gegensatz zum nordamerikanischen Markt sind in Europa die Reisemobilverkäufe stark gewachsen und die Caravan-Verkäufe zurückgegangen. Was kann für die Zukunft erwartet werden und was ist Tabberts Marktstrategie?

Armin Mäder − Klare Ansage: Wir werden jünger, wir werden moderner. Das ist das Ziel. Tabbert hat eine starke Geschichte und eine lange Historie und manchmal war Tabbert auch ein Stück weit in dieser Historie gefangen. Deswegen ist es unser Ziel, die Marke auch immer wieder ein Stück weit jünger und attraktiver zu machen – wir zielen also auf den Individualisten genauso wie auch auf junge Familien.

Camper Professional − Wird es denn auch Anpassungen Richtung Frame-Technik geben, dass dies bei Tabbert in irgendeiner Form produktionstechnisch rüberkommt?

Armin Mäder − Grundsätzlich denken wir immer Marken- und Baureihen-übergreifend im Unternehmen. Mit Blick auf mögliche Synergien gibt es einen klaren Fahrplan, wie Technologien weiterentwickelt werden – wo und wie sie zum Einsatz kommen – ohne den jeweiligen Markenkern zu verwässern.

Camper Professional − Veränderungen in der Automobilwelt, mit dem fortschreitenden Niedergang von Verbrennungsmotoren, insbesondere Diesel, werden zunehmend den Caravan-Markt beeinflussen. Vielleicht müssen Caravans viel leichter gebaut werden, oder vielleicht bleiben große Caravans stationär auf Campingplätzen… Wie sehen Sie das?

Armin Mäder − Elektromobilität beschäftigt uns im Unternehmen sehr stark. Allerdings würden wir als führender Hersteller von Freizeitfahrzeugen uns bei diesem Thema eine gewisse Technologie-Offenheit wünschen. Aber zurück zu Tabbert. Ich hatte es erwähnt, unsere Fahrzeuge sind in der Regel etwas schwerer. Das Ziel der Zukunft muss deshalb lauten: Wir müssen weiter leichter werden. Daran arbeiten bei uns Forschung und Entwicklung permanent.

Camper Professional − Nachhaltige, umweltfreundliche Produktion und Produkte werden im Markt immer wichtiger. Wie passt sich Tabbert in Bezug auf technologische Innovationen und nachhaltige Praktiken in der Caravan-Produktion an?

Armin Mäder − Caravaning ist ja per se nachhaltig. Das fängt damit an, dass unser CO2-Footprint besser ist als Kreuzfahrtreise oder Flugreise. Wir sind mit unseren Fahrzeugen ja direkt in der Natur. Das bedeutet natürlich, wir wollen die Natur auch schützen. Schauen Sie mal, wie lange Camper ihren Wohnwagen durchschnittlich nutzen. Die Menschen kaufen sich ja einen Tabbert, weil sie sagen, das ist die sprichwörtliche Qualität. Das ist ein Fahrzeug, das ich 10, 15, 20 Jahre nutzen kann. Und danach kauft ein anderer gern diesen gebrauchten Tabbert und erfreut sich vielleicht noch viele weitere Jahre dran. Ein Fahrzeug, das ich Jahrzehntelang nutzen kann – das nenne ich wahre Nachhaltigkeit.

Camper Professional − Welches sind die Hauptherausforderungen, denen sich Tabbert auf dem globalen Caravan-Markt gegenübersieht, und wie plant das Unternehmen, diesen zu begegnen?

Armin Mäder − Es dreht sich alles immer um die Kunden. Was wollen sie, welche Wünsche formulieren sie? Da muss man genau hinhören und -schauen Schließlich produzieren wir nicht für uns, sondern für unsere Kunden – und die entwickeln sich ja ständig weiter. Die Ansprüche steigen, wie auch der Wunsch nach mehr Komfort. Im Prinzip, wollen alle das, was sie zu Hause haben auch in einem Wohnwagen nutzen können. Wir reden heute nicht mehr darüber, ob ein Sprachsteuerungssystem wie Alexa oder eine Klimaanlage im Wohnwagen verbaut ist. Letzteres ist übrigens bei mehr als der Hälfte der Tabbert-Wohnwagen Standard. Die Kunden möchten also auf nichts verzichten. Dies gilt es zu erfüllen und gleichzeitig müssen wir aber immer auch mal ein Angebot machen, von dem die Kunden vielleicht heute noch gar nicht wissen, dass sie es morgen wollen. Kurzum: Man muss Kundenwünsche antizipieren können, um Märkte global gestalten zu können.

Camper Professional − Ist das Dyonic-Chassis mit bionischem Design auch für innovative Tabbert-Konstruktionen denkbar? Quasi als Antwort auf die Experimente von Knaus mit neuen Konstruktionsmethoden wie die Frame-Technologie?

Armin Mäder − Vorsichtig, bitte nicht durcheinanderbringen: Das Dyonic-Chassis, das wir bei Weinsberg, Knaus und auch im Tabbert Pantiga einsetzen ist von uns im bionischen Design entwickelt. Es ist hoch-fest und dabei ausgesprochen leicht. Eine echte Innovation aus unserem Hause. Das andere Thema, von dem Sie sprechen, ist die hochmoderne Frame-Technologie, die es aktuell exklusiv nur für die Marke Knaus gibt. Diese revolutionäre wie hochstabile Rahmenkonstruktion verleiht Wohnwagen eine bislang nie gekannte Stabilität. Die Frame-Technologie ist derzeit innerhalb unseres Wohnwagen-Portfolios dem Topmodell Azur und dem Transport-Caravan Deseo vorbehalten. Aber natürlich denken wir auch hier stets Markenübergreifend. Lassen Sie sich überraschen.

Camper Professional − Tabbert konzentriert sich stark auf passive und aktive Sicherheit während der Fahrt, mit Standardsystemen wie AL-KO AAA, ETS und AL-KO AKS. Werden diese Eigenschaften tatsächlich von den Kunden als wichtiges Element bei der Auswahl eines Caravans wahrgenommen? Welche weiteren Elemente sind notwendig,
damit ein Caravan die Philosophie von Tabbert widerspiegelt?

Armin Mäder − Zum Wesen eines Wohnwagens von Tabbert gehört natürlich immer die größtmögliche Ausstattung an Sicherheitsfeatures. Das erwarten unsere Kunden – ohne Kompromisse. Hier ist Tabbert immer bestrebt, alle machbaren technischen Sicherheitsstandards die es auf dem Markt gibt – auch konsequent umzusetzen. Und wenn es etwas nicht gibt, entwickeln wir auch schon mal zusammen mit unseren bewährten Lieferanten.

Camper Professional − Wie sind die Chassis-Anteile der einzelnen Lieferanten verteilt?

Armin Mäder − Bei Tabbert bauen wir bis auf den Pantiga alle anderen Baureihen auf den bewährten AL-KO-Chassis. Beim Pantiga verwenden wir unsere Eigenentwicklung – das Dyonic-Fahrwerk. Dies werden wir in Zukunft sicher auch in weiteren Baureihen finden. Denn das Dyonic-Fahrwerk bringt mehrere Vorteile mit sich: Allen voran das geringe Gewicht. Aber es bringt auch einen Vorteil für den Kunden, weil hier eine Auflastung im Endeffekt nur eine Papier-Auflastung ist und ich nicht für teures Geld die ganze Achse wechseln muss. Also schaffen wir trotz hochwertigerem Chassis zugleich einen Preisvorteil für die Kunden.

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